Trotz Pandemie ist das geplante Projekt im Bezirk Laredo zu einem guten Abschluss gekommen. Unsere Partnerorganisation WARMI hat viel geleistet, auf das sie sehr stolz sein können!
Projekt 2019-2021:
Verbesserung der Kenntnisse über Gesundheit, nachhaltige Verbesserung des Ernährungsstatus und des Wohnumfeldes von 100 Familien in vier Sektoren des Distrikts Laredo
Unser Projekt in der Übersicht
- Verbesserung der Ernährungssituation durch die Installation von Gemüsegärten für 30 Familien und eine Schule sowie eine verbesserte Meerschweinchenzucht für 60 Familien
- Verbesserung des Wohnumfeldes durch die Installation von 90 Kochherden mit Rauchabzug für 90 Familien und den Bau von Toilettenanschlüssen für 25 Familien
- 10 Gesundheitsagenten werden nach den Richtlinien des Gesundheitsministeriums von Peru als Gesundheitshelfer ausgebildet
- 28 Workshops für 60 Schulkinder zu Themen der Ernährung, Hygiene und Gesundheit werden gehalten
- 16 Medizinische Kampagnen für 80 Kinder zu Feststellung von Anämie, Unterernährung und zum Gesundheitscheck finden statt
- 34 Schulungskurse für 100 Mütter zum Thema Gesundheit und Ernährung werden gehalten
- 6 Wettbewerbe „ Zubereitung nahrhafter Gerichte“ finden regen Zuspruch
- Mitglieder von WARMI nehmen an Fortbildungen zu den Themen „Ländliche Armut und Ernährungssicherung “ sowie „ Stärkung und Förderung der Arbeit im ländlichen Gebieten“ teil.
Auswirkungen der Pandemie
Bis zum 16. März 2020 verlief die die Entwicklung des Projekts wie geplant. An diesem Tag erklärte die peruanische Regierung wegen der Pandemie den Beginn des Ausnahmezustands, der sich bis Ende des Projektes in verschiedene Ausprägungen fortsetzte.
In den folgenden 4 Monaten der nun verhängten Ausgangssperre ( April –Juli 2020) wurde das Projekt zwar durch Austausch über Handy und Whatsapp weitergeführt und die Vorbereitung der Kurse sowie die Erstellung von didaktischen Material vorgezogen, wesentliche Arbeiten, insbesondere Kurse und Workshops, konnten aber erst einmal nicht stattfinden.
Ab dem 1. August 2020 wurden die Aktivitäten des Teams im Laredo-Büro mit strengen Hygienemaßnahmen wieder aufgenommen (Schutzausrüstung, regelmäßige Schnelltests, Abstandsregelungen). Kurse und Workshops wurden grundsätzlich im Freien und in kleinen Gruppen durchgeführt oder durch Hausbesuche ersetzt.
Insgesamt ergab sich durch die Ausgangssperre und die aufwändigere Durchführung der Schulungen und Kurse unter COVID 19 Bedingungen eine kostenrelevante Verlängerung des Projektes um 5 Monate.
Hier noch ein paar Details zum Projekt:
Politische Arbeit
Ein wichtiger Punkt bei der Hilfe zur Selbsthilfe ist uns die politische Arbeit: die Menschen sollen Strukturen aufbauen, die es ihnen ermöglichen, sich zu vernetzen und ihre Rechte wahrzunehmen: Es wurden auf Initiative von WARMI in den Gemeinden CODECOS (Gemeindekomitees) gebildet, die als Sprachrohr und Vertreter der Dorfbewohner nun bei Durchsetzung von Rechten oder Formulierung von Forderungen / Wünschen gegenüber anderen Institutionen bereit stehen. Diese gegründeten Komitees sind öffentlich registriert und auf Dauer etabliert. Da die Bevölkerung Erfolge der Arbeit in den Komitees sieht, werden diese auch in Zukunft weiterarbeiten. Viele der ProjektteilnehmerInnen haben sich durch die gemeinsame Arbeit besser kennengelernt, tauschen sich nun in Gruppen aus und helfen einander. Sie haben gemerkt, dass sie gemeinsam ihre Interessen und demokratischen Rechte durch die gebildeten Komitees wesentlich effektiver artikulieren und durchsetzen können.
Die Gründung einer Gemeindeübergreifenden Kooperative zur Vermarktung der Meerschweinchen und Kauf von Futtermitteln und Baumaterialien hat sich leider durch die Pandemie noch nicht ergeben. Der Bürgermeister von Laredo und sein Stellvertreter haben jedoch zugesichert, dass diese zustande kommen wird und auf dem Markt ihre Produkte verkaufen kann.
Gemüseanbau
Im Projekt wurde vermittelt, wie man Dünger selbst herstellt und dem Boden nur solche Stoffe zusetzen muss, die fehlen. Die Schädlingsbekämpfung wird mit ökologischen Mitteln betrieben. Wir erwarten, dass der Anbau gesunden Gemüses langfristig erfolgreich bleiben wird.
Bewusstsein für Abfallproblematik
In den Workshops für Mütter und auch in denen für Schulkinder wurden die Notwendigkeit und Kenntnisse der Mülltrennung vermittelt. Im Zuge dieser Kurse wurden erste Container für die Sammlung von Plastikflaschen hergestellt und aufgestellt. Auf unserem Projektbesuch konnten wir feststellen, dass durch diese Kurse die allgegenwärtige Müllproblematik bewusster wurde und erste Stimmen eine regelmäßige Abfuhr z.B. der gesammelten Flaschen und des Mülls generell einforderten.
Wichtiger scheint uns aber noch die einsetzende Erkenntnis der Bewohner zu sein, dass eine vermüllte Umwelt vermeidbar ist. Wer Peru kennt, wird wissen, dass das ein sehr großer Fortschritt ist. – Arbeiten wir weiter zusammen an einer besseren Erde!